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30. 07. 2016 Sandra Steiner im Interview
Sie ist die Senkrechtstarterin der Ballbusters und ihr ist gelungen, wovon jeder E-Hockey-Spieler träumt! Sandra Steiner (27) gelang der Sprung in die deutsche Nationalmannschaft. Nach der Europameisterschaft 2016 ist Sie bei ballbusters.de im exklusiven Star-Interview und spricht über die Stimmung im Team, die starke Leistung gegen Oranje und über die perfekte Sommerpause.

Die variable Handschläger-Spielerin spielt seit 2010 bei den Ballbusters Würzburg und etablierte sich schnell im Stammkader. Nachdem Sie Erfahrung in der Ersten Bundesliga sammelte wurde Sie in der vergangenen Saison Torschützenkönigin der Ballbusters. Seit 2014 nimmt Steiner regelmäßig am Trainingslager der Nationalmannschaft teil und debütierte im Frühjahr beim Sechs-Nationen-Cup in Italien. Jetzt war die gebürtige Würzburgerin mit der deutschen Auswahl bei der Europameisterschaft, die vom 13.-17. Juli in De Rijp, Niederlande stattfand, und gewann die Bronzemedaille.

Sandra Steiner und Kaan Sisik (rechts) nach der Siegerehrung der Europameisterschaft 2016. Im Spiel um Platz 3 gewann die Deutsche Auswahl gegen Belgien mit .

BALLBUSTERS.DE: Frau Steiner, herzlichen Glückwunsch zum 3. Platz bei der EM. Von der Zweiten Liga zur EM-Teilnahme. Haben Sie schon richtig realisiert, dass Sie nun Nationalspielerin sind, oder müssen Sie sich noch zwicken?
SANDRA STEINER: Auf dem Spielfeld während die Nationalhymne spielte, habe ich realisiert: Mein großer Traum ist wahr geworden. Es war ein sehr schönes Gefühl und es hat mich unheimlich stolz gemacht Deutschland nicht nur auf dem Feld sondern auch außerhalb repräsentieren zu dürfen.



BALLBUSTERS.DE: Im Auftaktspiel gegen die Niederlande hat Deutschland gleich den schwersten Brocken erwischt. Das Spiel ging zwar letztlich knapp verloren, doch man konnte sehr lange mit der Oranje mithalten und Sie sogar stark unter Druck setzen. Wie war die Stimmung in der Kabine nach dem Abpfiff dieses Spiels?
S. STEINER: Durch unsere sehr starke Leistung, die wir in diesem Spiel gegen den amtierenden Weltmeister und Europameister gezeigt hatten, waren wir sehr zufrieden. Die einzige Enttäuschung war die rote Karte gegen Nasim Afrah.

BALLBUSTERS.DE: Klar, die Geschwindigkeitsübertretung durch die erhöhte Motorentemperatur war ärgerlich. Insgesamt gab es in dem Turnier sehr viele rote Karten, Verwarnungen und Spielunterbrechungen. Das ist man aus der Bundesliga nicht gewohnt und einige Kritiker sehen den Turnierverlauf durch die Spielersperren zu stark beeinflusst. Nehmen es die internationalen Schiedsrichter etwas zu genau mit der Durchsetzung des Regelwerks?
S. STEINER: Für die Geschwindigkeitsüberschreitung sollte eine faire Lösung gefunden werden, was aufgrund der technischen Voraussetzungen natürlich schwierig werden wird.Ein Schiri sollte ein gewisses Fingerspitzengefühl besitzen und er muss ein Spiel leiten können. Natürlich ist es schwierig im Spielverlauf jede Situation richtig einzuschätzen, aber er sollte sich auch bewusst sein, dass jede Entscheidung ein Spiel lenkt, eine zu penible Auslegung der Regeln verhindert das Aufkommen eines richtigen Spielflusses, bei einer zu laschen Auslegung jedoch entgleitet ihm das Spiel. Den richtigen Mittelweg zu finden macht einen Weltklasse-Schiedsrichter aus.

BALLBUSTERS.DE: In der Zweiten Liga haben Sie für Würzburg am Fließband getroffen. Auf internationaler Bühne ist das nicht ganz so leicht. Wie ist es für Sie, auf diesem Niveau E-Hockey zu spielen?
S. STEINER: Das taktische System der Nationalmannschaft unterscheidet sich von dem im Verein. Dadurch wurde mir eine ganz andere Rolle zugeteilt. Auch die Gegner sind viel stärker als im Ligabetrieb. Durch das hohe Niveau konnte ich viel dazu lernen und mir einige Tricks aneignen.

BALLBUSTERS.DE: Deniz Genc war langjähriger Bundestrainer, seit 2015 coachen Margot Kainz und Co-Trainer Stefan Utz die deutsche Auswahl. Inwiefern hat sich im Spielsystem etwas geändert?
S. STEINER: Unter Deniz war ich nur in den Trainingslagern dabei. Margot hat unsere Mannschaft super aufgestellt.

BALLBUSTERS.DE: Und wie wichtig sind „alte Hasen“ wie Stefan Utz oder Jörg Diehl für das Team?
S. STEINER: Sehr wichtig. Durch die jahrelange Spielerfahrung bekommen wir neuen Spieler die nötige Ruhe und wertvolle Tipps.

BALLBUSTERS.DE: Die Vorbereitung auf die EM mit den vielen Trainingseinheiten in Lobbach war sicher recht hart. Und auch die EM ist ein kräftezehrendes Turnier. Sind Sie auch froh, wenn Sie nach all dem in die Sommerpause gehen können?
S. STEINER: Auf jeden Fall. Durch die langen Trainingseinheiten am Stück spüre ich jeden einzelnen Muskel und auch mental waren die Trainingseinheiten anstrengend.
Steiner beim Spielaufbau, im Hintergrund Torfrau Anna Schütz.

BALLBUSTERS.DE: Und wie können Sie sich am besten vom E-Hockey entspannen?
S. STEINER: Zusammen mit meinen Ehemann in der Natur, zum Beispiel am Badesee die Sonne genießen.

BALLBUSTERS.DE: Frau Steiner, vielen Dank auch, dass Sie sich für dieses Interview Zeit genommen haben. Zum Abschluss sollen Sie, wie üblich in unseren Interviews, jetzt noch folgenden Satz vervollständigen: "Ein echter E-Hockey-Star ist ..."
S. STEINER: Bescheiden. Leider hat der Behindertensport noch nicht den selben Stellenwert und die Aufmerksamkeit als andere Sportarten.

BALLBUSTERS.DE: Dann weiterhin viel Spaß am E-Hockey und noch viele Pokale! Aber jetzt erst einmal einen stressfreien Urlaub.
S. STEINER: Danke. Den brauche ich unbedingt (lacht)


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